Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. (Markus 16,2)
So steht es am Anfang der Ostergeschichte im Markusevangelium. Der neue Tag beginnt. Doch die drei Frauen sind niedergedrückt. Aber bald wird für sie auf ganz andere Art alles neu werden, wird grundlegend die Sonne aufgehen: Christus ist auferstanden!
Ich bin eigentlich von einem Lied ausgegangen. Es ist mir in den letzten Tagen in den Sinn gekommen und drückt, so finde ich, einen Teil des Auferstehungsgeheimnisses in einem lebendigen Bild aus: «Ein heller Morgen ohne Sorgen folget der düsteren Nacht. Nach Dunkel und Schatten leuchten die Matten, die Flur und der Wald erwacht. Des Schöpfers Macht hat Licht gebracht.» (Ref. Gesangbuch 578)
Erst dann habe ich mich auf die Suche nach einem passenden Bibelvers gemacht – und habe gestaunt, dass die Kombination von Sonnenaufgang und Hoffnung in der Bibel eigentlich nicht vorkommt. Ob es so ist, weil das Bild so eingängig ist und weil in benachbarten Kulturen Sonne, Mond und Sterne als Götter oder göttliche Mächte verehrt wurden?
Auf jeden Fall erinnert mich das Lied an das, was man alltägliche Auferstehungen nennen könnte. Daran, dass sich schwierige Situationen zum Guten wenden können oder an Bedeutung verlieren, dass neuer Lebensmut entstehen kann.
Ewiger Gott,
diese Woche feiern wir die Auferstehung Deines Sohns, Jesus Christus.
Lass uns schon im Hier und Jetzt immer wieder kleine Auferstehungen erleben und bewahre uns und die, die uns lieb sind, zum ewigen Leben.
Amen
Brigitta Josef, Pfarrerin