Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. (Johannes 20,25)
Dieser Satz hat in der Kirche aus dem Jünger Thomas umgangssprachlich den «ungläubigen Thomas» gemacht. Er hatte ein Problem, das auch heute viele Menschen beschäftigt. «Ich glaube nur, was ich sehe.» Thomas hatte aber ein Privileg, das wir heutigen nicht haben, er durfte den Auferstandenen in einem zweiten Anlauf sehen. Seine Antwort: «Mein Herr und mein Gott!»
Wir heutigen müssen damit leben, dass das Thomas-Prinzip nicht funktioniert, wenn wir denn Glauben leben und pflegen wollen. Wir können zwar an Ostern verschiedenste Begebenheiten aus unserem Alltag als Zeichen des Lebens und Zeichen der Auferstehung deuten. Aber diese Deutung gründet darauf, dass wir an etwas glauben, was wir nicht sehen können: Dass Gott dieses Leben schafft und schützt und es uns schenkt.
Ewiger Gott
Ich glaube.
Hilf meinem Unglauben.
Amen.
(Markus 9,24)
Michael Rahn, Pfarrer