Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners? Wie ein Sklave ist er, der nach Schatten lechzt, wie ein Tagelöhner, der auf seinen Lohn wartet. (Hiob 7,1.2)
Diese Beschreibung der menschlichen Existenz ist wenig erbaulich. Erkennen Sie sich darin wieder? Die meisten von uns hoffentlich nicht. Aber das Buch Hiob führt uns eindringlich vor Augen, dass das Leben für manche Menschen (um es vorsichtig auszudrücken) alles andere als angenehm und erfreulich ist.
Es ist schwer auszuhalten, in der Zeitung zu lesen, am Fernseher zu sehen, oder sogar im Bekanntenkreis mitzuerleben, wie andere Menschen durch die Hölle gehen. Wir wollen helfen, etwas tun, und müssen ohnmächtig erleben, dass dies nicht geht.
Hiob schreit sein Leid zu Gott. Mehr kann er nicht tun. Mehr können auch wir häufig nicht tun. Aber das Buch Hiob zeigt, dass das schon ganz schön viel ist.
Ewiger Gott
Höre mich,
wenn ich dir mein Leid klage oder das Leid anderer Menschen
Halte mich,
wenn mich dieses Leid durchschüttelt.
Lass du mich nicht allein.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer