Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dä-monen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. (Markus 9, 38-40)
Wie gesagt, die Frage, wie wir uns zu Menschen verhalten sollen, die von Christus erzählen, die aber doch nicht wirklich zu «uns» gehören, hat schon die frühe Kirche beschäftigt.
Und immer wieder begegnen mir Vorbehalte, wenn Menschen ihren Glauben anders ausdrü-cken als wir das in unserer eher nüchternen Art gewohnt sind. Oder wenn sie ihn anders den-ken als das mit einer sehr rationalen Denkweise möglich ist. Mit grosser Begeisterung oder schwärmerisch Singen und Beten? Lieber nicht. Oder sich an vorgegebene Formen halten, Sonntag für Sonntag die gleichen Gebete sprechen? Lieber nicht. Auch Beiträge von Chris-tinnen und Christen aus anderen Kontinenten werden vor allem dann geschätzt, wenn sie unsere eigenen Denkgewohnheiten nicht zu sehr herausfordern.
Das Fremde, Ungewohnte, muss nicht besser sein als das, was wir pflegen. Aber manchmal würde ich mir ein wenig mehr Offenheit wünschen.
Barmherziger Gott,
Menschen sind so verschieden. Das ist manchmal anstrengend und herausfordernd.
Hilf uns, offen zu sein und zuzuhören bevor wir urteilen – gerade dann, wenn das Fremde uns herausfordert.
Amen