Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen. (2. Mose 20, 16)
Fake News sind in aller Munde. Irgendetwas verbreiten, ohne darauf zu achten, ob es wahr ist. Am liebsten Neuigkeiten, die einem Gegner, einer Gegnerin schaden – sei es im Bereich der Politik oder in einer anderen Konkurrenzsituation.
Als der Vers oben (der zu den «zehn Geboten» gehört) geschrieben wurde, gab es kein Internet und nicht einmal gedruckte Zeitungen. Aber wie eng die Menschen es mit der Wahrheit nehmen, war schon damals ein Problem. Der ursprüngliche Zusammenhang waren Aussagen vor Gericht. Wegen diesem Zusammenhang ist die Übersetzung «du sollst nicht lügen» weniger genau, aber sie trifft die Sache ganz gut.
Eine falsche Aussage vor Gericht hatte und hat direkte Folgen. Wenn das System und die Richter oder Richterinnen fair sind, hat aber auch der oder die Angeschuldigte die Möglichkeit, die eigene Sicht zu äussern. Das ist im Internet oder bei Gerüchten nicht immer gegeben. Und die Urteile an diesen Orten sind oft schnell gemacht und hart. Auch solche Lügen sind nicht ohne negative Folgen für andere Menschen, für unsere Nächsten.
Ewiger Gott,
Du allein weisst, was wirklich wahr ist, was geschehen ist, und was die Absichten der Beteiligten waren.
Lass uns verschiedene Menschen und Meinungen anhören und nicht zu schnell urteilen.
Und schenke auch uns Menschen, die hören und verstehen wollen.