Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig ihr Armen – euch gehört das Reich Gottes. (Lukas 6, 20)
Neulich war ich bei den Diakonissen in Riehen. Eine der Schwestern hat unserer Gruppe von ihrer Gemeinschaft erzählt. In den Ursprüngen war sie stark in der Krankenpflege engagiert. Nach einer Phase der Neuorientierung liegt jetzt der Schwerpunkt auf dem Zusammenleben als Christinnen und darauf, in ihrem «Klosterdorf» auch andere Menschen auf verschiedenste Weise daran teilnehmen zu lassen. Das geht von einem Besuch im Kaffee, über die Möglichkeit, einige Tage im Gästezentrum an einem Kurs teilzunehmen bis zum Wohnen in einer der Wohnungen, die im ehemaligen Spital entstanden sind.
Sie lehnen sich in vielem an die alten Klostertraditionen an, auch im materiellen Bereich, sprechen aber bewusst nicht von Armut, sondern von Anspruchslosigkeit. Wie die Schwester selber sagte, sind sie nicht arm. Das sieht man schon, wenn man ihre Häuser und den Park darum anschaut. Aber es ist ihnen ein wichtiges Anliegen, die eigenen Ansprüche zu überdenken, zu überlegen, was sie wirklich nötig haben.
Ewiger Gott,
hilf auch uns, zu überlegen, welcher Besitz uns wirklich gut tut,
und wo ein Verzicht mehr ist – für uns, die Natur und vielleicht auch für Menschen, die viel weniger haben als wir.