Zu derselben Zeit sprach der HERR zu mir [Mose]: Haue dir zwei steinerne Tafeln zu wie die ersten und komm zu mir auf den Berg und mache dir eine hölzerne Lade, so will ich auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten waren, die du zerbrochen hast; und du sollst sie in die Lade legen. (5. Mose 10, 1-2)
Hier wird ein kurzer Moment aus der wechselvollen Geschichte von Gott mit seinem Volk berichtet. Es geht um die Tafeln mit den Zehn Geboten. Die erste «Ausgabe» hat Mose zerbrochen, weil das Volk Israel ein goldenes Kalb gestaltet hat und angefangen hat, es anzubeten. Und das genau in der Zeit, in der er selber von Gott die Zehn Gebote erhalten hat!
Ob Frust und Wut zu dieser Zerstörung geführt haben? Oder eher Verzweiflung über die Kurzsichtigkeit der Menschen, die ihm doch nahestanden und für die er Verantwortung trug? Diese emotionale Komponente wird spannenderweise offengelassen.
Aber Gott gibt eine zweite Chance. Mose soll nochmals zwei Tafeln vorbereiten und damit auf den Berg kommen. Und diese Tafeln haben länger Bestand. Und das, was darauf stand, noch viel länger, nämlich bis heute.
Diese zweite Chance ist nicht die letzte, die Gott der Menschheit gibt. Immer wieder sind wir eingeladen, uns wieder ihm und seiner Liebe zuzuwenden. Nicht zuletzt hat Jesus uns in seinem Leben und Sein diese Möglichkeit nochmals deutlich gezeigt.
Barmherziger Gott,
wir danken Dir, dass Du es immer wieder mit uns versuchst.
Manchmal antworten wir und lassen uns wirklich auf Dich ein, auf Deine Liebe zu allem was lebt.
Lass diese Momente immer zahlreicher werden.
Amen