Auch einige Frauen sahen von weitem zu, darunter Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus dem Kleinen und Joses, sowie Salome; sie waren Jesus schon in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Noch viele andere Frauen waren dabei, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren. (Markus 15, 40-41)
All diese Frauen sind da, als Jesus stirbt, aber «von weitem». Warum, wissen wir nicht.
Vielleicht hatte es äussere Gründe, zum Beispiel dass Frauen – oder Zuschauer – allgemein auf Distanz gehalten wurden. Oder sie hatten Angst, selber auch gefangen genommen und getötet zu werden, wenn sie sich zu sehr und zu offensichtlich für Jesus interessierten. Vielleicht waren sie auch hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, Jesus beizustehen und der Angst, sein Leiden und seinen Tod von zu Nahem mitzuerleben. Oder sie wussten nicht, was sie hätten für ihn tun können.
Vieles davon ist uns gar nicht so unbekannt. Manchmal kann man nicht helfen. Man ist kein Arzt, keine Ärztin, oder Medizin kann nichts mehr ausrichten. Oder die Menschen, die unter Krieg und Hunger leiden, sind so viele und so weit fort, dass wir als einzelne fast nichts tun können. Oder man weiss nicht, was sagen, wie mit Tränen, Klagen und Anklagen umgehen. Vielleicht, weil es zu viel in einem selbst berührt.
Barmherziger Gott,
nicht nur die Menschen, die leiden, leiden. Sondern auch diejenigen, die sie vielleicht kennen und lieben, zusehen müssen und viel zu wenig tun können.
Wir bitten Dich: schenke allen Trost und Kraft durch Dein Mittragen.