Bist du zu den Kammern des Schnees gekommen, hast du die Kammern des Hagels gesehen? (Hiob 38,22)
Es ist Gott, der hier spricht. Er hält Hiob eine lange Rede. Darin zeigt er ihm, wie wenig er, Hiob, eigentlich weiss, wie beschränkt unser menschliches Erkennen ist.
Die Wetterphänomene nehmen in dieser Rede grossen Platz ein. Das überrascht mich nicht. Im Wetter zeigt sich die Natur von ihrer grossartigen, aber auch erschreckenden Seite. Wir können es auch heute nicht gezielt beeinflussen, und wenn sich «die Schleusen des Himmels» öffnen, sind wir ihnen im Grunde ausgeliefert.
In den konkreten Formulierungen in dieser Rede schwingt immer wieder mit, dass Gott das Wetter und die Natur ganz direkt gestaltet. Aber auch ohne diese Vorstellung erleben wir manchmal etwas Ähnliches. Ich denke da an das Staunen über einen Sonnenuntergang, über die Berge, oder auch über einen Sturm. Auch da fühlen wir uns manchmal klein vor etwas, das uns weit übersteigt.
Grosser Gott,
manchmal erleben wir uns als klein vor Dir und Deiner Grösse.
Und doch: Du denkst an uns. Dafür danken wir Dir.
Brigitta Josef, Pfarrerin