Und denke an deinen Schöpfer in deinen Jugendtagen, bevor die schlechten Tage sich nahen und Jahre kommen, von denen du sagen wirst: Sie gefallen mir nicht. (Kohelet 12,1)
Man kann diesen Satz mit einem drohenden Unterton verstehen, man kann ihn aber auch ganz einfach beschreibend lesen. Es gibt diese «schlechten Tage» in fast jedem Menschenleben. Manchmal auch in der Jugend, häufig gegen Ende des Lebens.
Die gegenwärtige Zeit ist gut darin, die Gedanken an diese «schlechten Tage» weit von sich zu schieben. Doch es hilft nichts, sie kommen trotzdem. Wir haben keine Garantie, dass unsere Gedanken an Gott – unsere Beziehung zu Gott – aus den «guten Tagen» dann hält und trägt, wenn die «schlechten» kommen, aber es hilft sicher, wenn ich nicht das erste Mal an Gott denke, wenn ich «im Loch» bin.
Doch eigentlich geht es hier nicht um ein Versicherungsprinzip. Es geht darum, jeden Tag aus Gottes Hand zu nehmen, sei er nun gut oder schlecht.
Ewiger Gott
Begleite du mich mit deiner Gegenwart
durch diesen Tag.
Amen
Michael Rahn, Pfarrer