Am Morgen beginne zu säen, auch gegen Abend lass deine Hand noch nicht ruhen; denn du kannst nicht im voraus erkennen, was Erfolg haben wird, das eine oder das andere, oder ob sogar beide zugleich zu guten Ergebnissen führen.
(Kohlelet / Prediger 11,6)
Neulich war ich enttäuscht. Eine Begegnung mit einer Freundin, auf die ich mich gefreut hatte, verlief schleppend und uninspiriert. Es war kein Drama, aber ich war dennoch frustriert. Ich hätte mich gerne zurückgezogen, vielleicht ein wenig gelesen. Aber es standen Termine an, die ich fest abgemacht hatte. Ich musste also nochmals aufbrechen. Und da, wo ich nicht damit gerechnet hatte, ergaben sich gute, aufbauende Gespräche!
In einem ruhigen Moment kamen mir dazu Bruchstücke dieses Verses in den Sinn: „du weisst nicht, was Erfolg haben wird“ oder, wie es in der Luther-Übersetzung heisst „was gut gerät“.
Guter Gott,
schon im Kleinen erfüllen sich nicht alle unsere Hoffnungen.
Aber umgekehrt wird manches besser als wir gedacht haben.
Schenk uns Geduld, wenn es nicht geht wie gedacht,
aber auch immer wieder schöne Überraschungen.
Brigitta Josef, Pfarrerin