Steh auf HERR! Gott, erhebe deine Hand,
vergiss nicht den Gebeugten.
Warum darf der Frevler Gott verachten,
in seinem Herzen sprechen: Du greifst nicht ein.
(Psalm 10,12+13)
Der Hilfeschrei zu Gott hat auch seine gefährlichen Seiten. Habe ich wirklich das Meine getan, um aus der misslichen Situation herauszukommen? Habe ich die irdischen Helfer um Unterstützung gebeten? Oder ist der Schrei zu Gott einfach der einfachste und bequemste Weg?
Aber es gibt auch die vielen aussichtslosen Situationen, wo Menschen sich wirklich nur noch von Übeltätern und feindlichen Mächten umgeben glauben und keinerlei Lücke mehr sehen. Wie wohltuend, wenn ich da den Einen anrufen kann und hoffen, dass er für mich einsteht. Wie entlastend, wenn ich darauf vertrauen kann, dass das Unrecht, das mir geschieht vielleicht nicht unmittelbar wieder gutgemacht, aber auch nicht unbemerkt bleibt.
Eines zieht sich durch die ganze Bibel hindurch: Gott hat ein grosses Herz, weite Ohren und wache Augen für die Armen, Entrechteten und Geplagten; für die Geknickten und die Gebrochenen. Ihm dürfen wir uns anvertrauen.
Ewiger Gott
Dir vertraue ich meine Sorgen und Ängste an.
Lass mich nicht untergehen!
Amen
Michael Rahn, Pfarrer