Die Elenden und Armen suchen Wasser,
doch es ist keines da;
ihre Zunge vertrocknet vor Durst.
Ich, der HERR, will sie erhören,
ich, der Gott Israels, verlasse sie nicht.
(Jesaja 41,17)
Wir in der Schweiz können uns zwar vorstellen, was ein trockener Sommer ist. Wir wissen, was es heisst, wenn im Garten vieles verdorrt, obwohl der Gartenschlauch täglich in Betrieb ist. Aber wir haben wenig Vorstellungen davon, was es heisst, wenn man wirklich am Verdursten ist. Im Süden der Welt ist dies anders. Da sind Dürre, Durst und Trockenheit eine tödliche Bedrohung für Mensch und Tier.
Etwas anderes kennen wir auch in unseren Gegenden. Menschen können auch innerlich vertrocknen und verdursten. Es fehlt ihnen die Lebensfreude, der Sinn im Leben. Ihr Leben fühlt sich öde an, wie eine Wüste. Auch dies kann tödlich sein.
Es ist wenig sinnvoll, das eine Leiden gegen das andere auszuspielen. Beides ist für die Betroffenen schrecklich. In beiden Fällen bietet Gott sein Ohr an. Gott nimmt die Klagen bei sich auf und begleitet die Klagenden. Und wenn Menschen dabei mithelfen, die eine oder andere Trockenheit zu beenden und so zu Händen Gottes werden – umso besser.
Ewiger Gott
Du hörst unsere Klagen.
Du siehst unseren Durst.
Danke für deine Nähe.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer