Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. (1. Korintherbrief 1,18)
Woher weiss ich, wer verloren geht, und ob überhaupt jemand verloren geht? Das Ergehen anderer Menschen überlasse ich gerne der Güte Gottes und masse mir kein eigenes Urteil an. Was weiss ich schon vom Leben dieses Menschen?
Doch eigentlich liegt der Fokus des Völkermissionars Paulus in diesem Vers auf etwas anderem. Er erlebte auf seinen Reisen viel Widerspruch: Wer kann denn nur so etwas glauben? Der Sohn Gottes als Verbrecher hingerichtet? Das ist doch schlicht dumm!
So – oder ähnlich – tönt es in den letzten Jahrzehnten wieder vermehrt. Die Macht der Kirche, die Meinungen der Menschen zu bestimmen, hat abgenommen, und damit auch die Selbstverständlichkeit des christlichen Glaubens. Das ist für manche vielleicht schmerzlich, aber eigentlich gar nicht so schlecht. Christlicher Glaube als «everybodys darling» wird schnell fad und kraftlos. Es geht dabei eben nicht um diese Welt, es geht um den Jenseitigen, um Gott. Und das löst fast zwangsläufig Widerspruch aus.
Gott
so anders, so fremd.
Packe du mich mit deiner Kraft.
Lasse mich nicht mehr los.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer