Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird. (Timotheusbrief 4,4)
Das darfst du nicht! Dies ist nicht gottgefällig! So etwas macht man nicht!
Kennen Sie solche Stimmen? Sie waren in der Christentumsgeschichte zuweilen sehr präsent. Häufig mit dem Fokus Sexualität, aber längst nicht nur. Verwandte Stimmen sind es in heutigen Diskussionen um Essensgewohnheiten, Klima und anderes wieder vermehrt zu hören.
Der Verfasser des Timotheusbrief – wohl ein Christ etwa der vierten Generation – wehrt sich gegen solche Tendenzen, die in seiner Kirche offensichtlich zunehmen. Was Gott geschaffen hat (also: die ganze Welt) ist gut. So steht es ganz am Anfang der Bibel. Leibfeindlichkeit und christlicher Glaube passen eigentlich nicht zusammen.
Aber Achtung: Damit redet der Timotheusbrief nicht der Masslosigkeit das Wort. Wer die Gaben der Schöpfung mit Dank (gegenüber Gott) geniesst, ist sich seiner Verantwortung bewusst.
Gütiger Gott
Danke für das,
was ich heute geniessen darf.
Amen
Michael Rahn, Pfarrer