Im Schweiss deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück. (Das erste Buch Mose 3,19).
Ich mag es zwischendurch durch über den Friedhof in Muri zu laufen. Dabei besuche ich die alten Bekannten oder schaue mit Neugierde wer neu in der Reihe der Gräber einen Platz eingenommen hat. Die meisten Gräber sind liebevoll und persönlich dekoriert. Bei zwei Stellen am Friedhof bleibe ich besonderes lange stehen. Bei einer jungen Frau, die sich das Leben genommen hat. Sie war Lehrerin in Muri, eine nette Frau und Mama von zwei kleinen Mädchen. Etwas abseits des Friedhofes gibt es die Stelle für die früh verstorbenen Kinder, da bleibe ich auch gerne stehen.
Mir kommt beim Besuch des Friedhofes oft der Spruch aus dem Buch Mose in den Sinn – „denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück“.
Es bedrückt mich zu sehen, dass Menschen „gehe müssen“ und es gibt keinen Ausweg aus dem Zustand des Staubs. Oder wie im Fall dieser jungen Frau, die eine junge Familie hinterlassen hat. Für ihre zwei Mädchen ist sie sicher kein Staub, sie ist und bleibt für immer ihre liebe Mami. Oft sehe ich nicht nur schönen frischen Blumen an ihrem Grab, sondern, Fotos, Wünsche und Liebeserklärungen.
Für mich ist das oft ein trauriger Moment, aber der ist immer verbunden mit wunderschönen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Und ich hoffe, dass ich meine lieben Angehörigen irgendwann im Jenseits wieder treffe. Amen.
Anna Hemme-Unger