Befiehl dem HERRN deinen Weg und vertraue auf ihn, er wird es vollbringen. (Psalm 37,5)
Manchmal kommt mir unser Leben wie eine Art Labyrinth vor. Das Labyrinth gehört zu den ältesten symbolischen Zeichen der Menschheit. Die christliche Kultur verwendete es ab 324 n. Chr. als Bodenmosaik in Kathedralen.
Unser Lebensweg gleicht in mancher Hinsicht dem Weg durch ein Labyrinth.
Wir wachen jeden Tag auf und gehen Schritt für Schritt unseren Tagesweg. Wir hoffen, dass dieser Weg zum Ziel führt. Aber es kommt schon mal vor, wie z.B. in dieser Corona Pandemie, dass wir plötzlich vor einer Mauer stehen und können unser Ziel gar nicht erreichen. Das Leben inmitten der Pandemie stellt uns vor Grenzen, Mauern und Wände. Ich kann meine Eltern nicht einfach so besuchen, wie das noch vorher möglich war, das ist meine persönliche Mauer in dem Labyrinth. Haben Sie auch diese Mauern?
Oft bin ich zuversichtlich und denke, dass es einen Ausweg gibt und das Ziel ist zum Greifen nahe. Dann stelle ich aber wieder fest, dass ich zurückgeworfen werde, weg von dem, was ich erreichen wollte. In der Pandemie z.B. kommt es zur zweiten Welle, dritten Welle, und ausserdem noch zu Mutationen. Es braucht Geduld und viel Optimismus, dass wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Gott, oft sind unsere Wege verworren und haben viele Kurven.
Und doch habe ich Vertrauen, dass die Wege in die Weite führen und zum Ziel.
Amen.
Anna Hemme-Unger