Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Steht daher fest und lasst euch nicht wieder ein Joch der Knechtschaft auflegen! (Galater 5,1)
Freiheit ist in diesen Tagen in den Diskussionen um Corona-Massnahmen ein vielgebrauchtes Wort. Viele fühlen sich durch diese Massnahmen in ihrer Freiheit eingeschränkt. Manche finden diese unnötig, ja sogar verwerflich. Ihre Freiheit, zu tun und zu lassen, was sie wollen, geht ihnen über alles. Doch schon der grosse Philosoph der Aufklärung Immanuel Kant wusste (wenn auch etwas komplizierter formuliert), dass die Freiheit eines Menschen da endet, wo die Freiheit eines anderen Menschen beginnt. Die Freiheit zum Berserkertum ist das Ende einer friedlichen Gesellschaft.
Auch die Freiheit, die Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Galatien propagiert ist nicht grenzenlos. Eines ist für ihn unhinterfragbar: Christus ist der Herr. Er ist unser Meister, er auch der Garant und die Grundlage unserer Freiheit. Sein Gebot «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst» ist nicht Einschränkung, sondern Bedingung der Freiheit. Denn wenn das Recht des Stärkeren gilt, ist Freiheit ein rares Gut.
Allmächtiger Gott
Mache du uns frei
von Zwängen und Unterdrückung
von Überheblichkeit und Selbstbezogenheit
von Berdohungen und Ängsten.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer