Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. (Korintherbrief 3,7)
Der Apostel Paulus hat nichts gegen die Heilige Schrift und deren Buchstaben, im Gegenteil. Er zitiert in seinen Briefen gerne und ausgiebig daraus. Aber gerade die Heiligkeit der Schrift birgt eine Gefahr: Dass Menschen vor ihr erstarren und damit auch die Schrift selbst erstarren lassen. Plötzlich zählt nicht mehr der Inhalt, sondern nur noch der Buchstabe. Der Inhalt verändert sich, je nach dem Kontext, in dem er gelesen wird. Der Buchstabe ist ewiggleiche, tote Druckerschwärze.
Paulus vertraut auf den Geist Gottes, der uns Menschen begegnet und inspiriert. Er vertraut darauf, dass wir – geleitet durch Gott – die Heilige Schrift (und auch viele anderen Schriften) immer wieder neu verstehen. Lesen müssen wir selber. Das kann ziemlich anstrengend sein. Aber vertrauen wir darauf, dass uns der Geist Gottes dabei beflügelt und beglückt!
Guter Gott
Wir staunen über das was wir lesen in der Bibel.
Manchmal sind wir auch ratlos.
Schenke du, dass wir verstehen.
Mache du uns lebendig.
Michael Rahn, Pfarrer