Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. (Matthäus 11, 28)
In letzter Zeit frage ich mich, wie ich etwas Positives und Tröstliches schreiben kann, wenn mir langsam selber «die Luft ausgeht». Auch, wenn ich zwischendurch gefragt werde, was ich über die Lage denke, spüre ich die Erwartung vom Gegenüber, dass ich etwas Gutes, etwas Hoffnungsvolles sagen soll. Denn andere Antworten in der heutigen Situation sind schlicht nicht angebracht. Es ist nicht einfach, gegen den inneren Impuls zu kämpfen, aber es kann gelingen. Und dann finde ich positive, erfreuliche Dinge, die es zu berichten gibt.
Ich freue mich zum Beispiel, dass der Himmel blau geworden ist. Es sind wenige Flugzeuge unterwegs, d.h. es sind fast keine Kondensstreifen mehr sichtbar. Es sind wenige Autos unterwegs, auf einmal waren in den letzten Wochen keine Staumeldung mehr da. Es ist weniger hektisch geworden. Der Lärm von Aussen hat massiv abgenommen. Ich lese, dass die Delfine wieder in Italien oder Frankreich sehr nah an der Küste gesehen wurden. Überall ist Ruhe eingekehrt. Das war schon lange nicht der Fall. Die Natur erholt sich!
Gott, ich bitte Dich, dass wir die Ruhe bewahren können gegen die inneren Stürme.
Gott ich bitte Dich um Kraft, Freude, Gelassenheit und Geborgenheit.
Ich danke Dir, dass Du uns mit Hoffnung und Zuversicht jeden Tag beschenkst.
Anna Hemme-Unger