Nach vierzig Tagen tat Noah an der Arche das Fenster auf, das er gemacht hatte, und liess einen Raben ausfliegen. (1. Mose 8, 6 – 7a)
Am kommenden Samstag, 25. April sind es genau 40 Tage seit dem Lockdown, der unser Leben so sehr verändert hat, wie man es sich vorher hätte kaum vorstellen können. Die Schweizer Wirtschaft wurde heruntergefahren und das gesellschaftliche Leben entschleunigt, so formuliert es srf.ch. Immer noch kaum vorstellbar, dass am Flughafen die Flugzeuge auf dem Boden stehen und ich an der Grenze nach Deutschland nicht durchgelassen werde. Die gewohnte Mobilität findet schlichtweg nicht mehr statt. Aber ab kommenden Montag wird die Welt ganz allmählich wieder anders aussehen: Geschäfte werden wieder geöffnet, die Mobilität der Menschen wird wieder zunehmen, eine neue Zeit wird anbrechen – vorsichtig und schrittweise.
In der Bibel kommt immer nach 40 Tagen etwas ganz Neues für die Menschen. Nach 40 Tagen Sintflut geht das Wasser allmählich zurück, und die Arche setzt auf festem Boden auf. Neues Leben wird möglich. Mose bleibt 40 Tage auf dem Berg Gottes, um die 10 Gebote zu empfangen: Weisungen dafür, wie das Leben in der Gemeinschaft gelingen kann. Und während 40 Tagen bleibt Jesus in der Wüste und beginnt dann sein Wirken unter den Menschen: er predigt und heilt die Menschen an Leib und Seele.
Nach 40 Tagen: Fenster aufmachen, rausschauen und eine neue Zukunft sehen.
Gott der Zeit und Ewigkeit,
danke, dass wir das Fenster auftun dürfen
und eine neue Zeit vor Augen haben.
Bettina Lukoschus, Pfarrerin