Ebenso verhöhnten ihn auch die Hohepriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten und sagten: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Er ist doch der König von Israel! Er soll jetzt vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben. (Matthäus 27,41.42)
Wenn es doch so einfach wäre und das Leben so klar und eindeutig, wie das hier die Gegner Jesu neben dem Kreuz behaupten. Wenn ich doch aus dem Geschehen auf dieser Welt auf Gott schliessen könnte, dann könnte ich Gott verstehen. Aber Gott lässt sich nicht verstehen. Gott lässt sich nicht auf diese Welt und unser menschliches Tun und Wahrnehmen reduzieren, sonst wäre Gott nicht Gott.
Jesus hat manchen Menschen geholfen, aber längst nicht allen. Jesus wurde – soweit wir historisch sehen können – von den Römern als Unruhestifter hingerichtet. Und dieser Tod wurde für manche zum Stein des Anstosses für andere aber zur Quelle ihres Lebens und ihres Glaubens. Verstehe das, wer will! Aber vielleicht ist der nackte Verstand ja auch nicht die richtige Annäherungsweise an Gott. Vielleicht geht es ja mehr darum, sein Leben auf Gott, den Unendlichen und Unfassbaren, auszurichten und anzuerkennen, dass der Verstand dabei nicht immer mitkommt.
Ewiger Gott
Du bist der Grund allen Seins.
Lass mich dir nahe sein.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer