Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst. (Matthäus 8,19)
Schon in biblischen Zeiten, als Sklaverei und Abhängigkeit von anderen Menschen eine Selbstverständlichkeit war, war dies ein steiler Satz. Um so mehr heute, wo Eigenverantwortlichkeit und Unabhängigkeit ganz wichtige gesellschaftliche Werte sind.
Jesus verschärfte diesen Satz eines möglichen Jüngers noch: « Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo sein Haupt hinlegen kann.» Pass auf, was du versprichst! Mir, Jesus, nachzufolgen ist – gelinde gesagt – eine Herausforderung.
Genau dies ist die Herausforderung jedes Christen und jeder Christin bis auf den heutigen Tag. Nicht mehr, was ich will, zählt, sondern was Gott will. Mein Leben verläuft nicht mehr selbstbezogen, sondern Gottbezogen, oder es sollte dies jedenfalls tun. Nicht mehr meine Bedürfnisse zählen, sondern Gottes Bedürfnisse. Allerdings ist dieser letzte Satz in seinen radikalen Alternativen missverständlich. Denn es ist selbstverständlich in Gottes Sinn, wenn meine Bedürfnisse nach Ganzsein und nach Geborgenheit und auch meine körperlichen Grundbedürfnisse gedeckt sind. Einer übertriebenen Selbstbezogenheit werden damit aber ihre Grenzen aufgezeigt.
Ewiger Gott
Zeige du mir den Weg,
auf dem ich dir folgen soll.
Amen.