Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht. (Jesaja, 1,3)
Es wäre spannend, nachzuforschen ob Ochs und Esel aus genau diesem Vers auf einigen Umwegen an die Krippe Jesu kamen. Umweg darum, weil sie im neuen Testament an der Krippe ja gar nicht erwähnt werden und weil es bei unserer Stelle im Buch des Profeten Jesaja um eine Klage über die Menschen des Volkes Israel handelt, die sich nicht so verhalten, wie dies Gott entspricht.
Ochse und Esel als Vorbild für die Menschen. Für die Menschen, die sich eigentlich genau dadurch von Ochs und Esel und allen anderen Tieren unterscheiden, dass sie Erkenntnis haben sollten, dass sie Nachdenken können über Gott und über ihr Verhalten, über Gut und Böse.
In der ganzen schokoladigen Adventsseligkeit unserer Tage geht manchmal etwas vergessen, dass die Adventszeit in der Kirche immer auch eine Zeit der Besinnung und der Umkehr war. Wir Menschen machen uns bereit für das Fest, an dem wir feiern, dass Gott in diese Welt kommt. Und wir machen uns bereit für die Zeit, wenn Gott in seiner ganzen Herrlichkeit endgültig kommt.
Ewiger Gott
Mache uns die Augen auf für deine Gegenwart.
Hilf uns, danach zu leben.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer