Denn die Gebote: «Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren!», und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefaßt: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.» (Römerbrief 13,9)
Im Theologiestudium gibt es unter anderen das Fach «Ethik». Dabei geht es um das gute Handeln. Die Frage, woran man sein Handeln orientieren soll, kann man auf ganz verschiedene Weise angehen. So kann man Regeln oder Gebote aufstellen. Und dann kann man dann versuchen, abzuwägen, was in einem bestimmten Fall wichtiger ist. Manchmal ist das nicht so schwierig, in anderen Fällen stehen sich gleichwertige Ziele gegenüber.
Es gibt aber noch eine andere Art, an die Frage «wie soll ich handeln?» heranzugehen. Diese orientiert sich an Haltungen. Das kann die (Nächsten-)Liebe sein, aber auch andere Tugenden wie Masshalten oder Tapferkeit. Mit der Zeit ist mir diese Herangehensweise näher gekommen. Statt einem Aufrechnen von Argumenten dafür und dagegen steht dann eine innere Ausrichtung, eine Art intuitives Lernen an Vorbildern. Das können Menschen sein, die ich persönlich kenne, oder auch solche, von denen ich nur indirekt weiss. Und als Christin gehört auch Jesus zu diesen Vor-Bildern.
Guter Gott,
als Christen und Christinnen ist Jesus unser Leitstern und unser Vorbild.
Hilf uns, ihm immer ähnlicher zu werden und etwas von seiner und Deiner Liebe auszustrahlen.
Amen
Brigitta Josef, Pfarrerin