Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. (Lukas 16,13)
Das Wort «Mammon» war schon für den Evangelisten Lukas nicht wirklich verständlich. Er hat es wohl darum unübersetzt aus seiner Vorlage übernommen. Was es meint, ist jedoch klar. Es geht um Geld und Besitz. Eine generell abschätzige Bedeutung hatte das Wort, soweit wir heute sehen, ursprünglich nicht.
Dieser Satz ist eine Herausforderung für uns reiche Schweizer. Auch diejenigen, die sich finanziell bei uns nach der Decke strecken müssen, wären in den damaligen Augen ziemlich reich gewesen.
Es gibt die Deutung, dass dieser Satz einen radikalen Entscheid verlange. Entweder Gott oder Besitz. Zumindest bei Lukas scheint mir das nicht der Fall zu sein. Denn im gleichen Zusammenhang sagt Jesus, man solle sich «Freunde machen mit dem ungerechten Mammon». Wie auch immer der Satz genau zu verstehen ist, er setzt voraus, dass die Anhänger Jesu Besitz haben.
Eine Herausforderung ist der Satz aber allemal; ein beständiger Stachel, der mich daran erinnert, dass mein Besitz die unangenehme Eigenschaft hat, dass er immer wieder «versucht» von mir Besitz zu ergreifen.
Ewiger Gott
Danke für deine guten Gaben.
Hilf mir, dass sie nicht von mir Besitz ergreifen.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer