Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels! (Johannes 12,13)
Vorgestern war Palmsonntag, der Tag an dem wir an den Einzug Jesu nach Jerusalem gedenken. Der heutige Vers soll dabei vom Volk skandiert worden sein. Der Zimmermannssohn Jesus von Nazareth als König Israels.
Doch dieser König reitet auf einem jungen Esel und hat als Gefolge ein paar Fischer, Zolleinnehmer und andere zwielichtige Gestalten. Hier wird das Bild des Königs und Herrschers regelrecht dekonstruiert. Der wahre König sass damals nicht in Rom oder im Jerusalemer Königspalast. Er sitzt heute nicht im Kreml, in Peking oder im Weissen Haus. Der wahre König reitet auf einem Esel und wird ermordet, weil er an der Wahrheit Gottes festhält.
Einen Fehler sollten wir nicht machen, den die Kirche immer wieder gemacht hat. Wir sollten nicht die Herrscherbilder, die hier von Jesus in Stücke geschlagen werden, auf den himmlischen König projizieren. Denn Jesus hat uns ja gerade gezeigt, dass Gott ganz anders ist.
Ewiger Gott
Du zeigst uns, was wirklich gilt.
In Jesus hast du uns ein Beispiel gegeben.
Danke für deine Güte und Geduld.
Danke, dass du ein Gott des Lebens bist.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer