So spricht der HERR: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums. Nein, wer sich rühmen will, rühme sich dessen, dass er Einsicht hat und mich kenne, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir – Spruch des HERRN. (Jeremia 9, 22-23)
Worauf soll man stolz sein, womit darf man angeben, wenn man es denn wirklich tun will? Mir ist fast automatisch auch die Frage gekommen: worauf soll man zählen, worauf vertrauen?
Die Verse implizieren, dass Weisheit sich irren kann und Kraft und Reichtum vergänglich sind. Und doch ist die Versuchung da, sich auf das eine oder andere davon zu viel einzubilden oder zu viel davon zu erhoffen. Andere Stellen in der Bibel mahnen ausdrücklich, von militärischen Mitteln nicht zu viel zu erwarten, sondern auf Gott zu setzten.
Wie kommt das bei uns an, wenn wir an den Krieg in der Ukraine denken, aber auch wenn wir die Worte auf uns selbst beziehen?
Barmherziger Gott,
woher nehmen wir unsere Stärke?
Wie sollen wir reagieren, wenn jemand seine Stärke missbraucht?
Was heisst es konkret, auf Dich zu vertrauen?
Hilf uns, Antworten auf solche Fragen zu finden und danach zu handeln –
im Vertrauen auf Dich und Deine Liebe.
Brigitta Josef, Pfarrerin