Der Psalm 80 ist vorgesehen für den 2. Adventssonntag, der den Titel trägt: Der kommende Erlöser – daraus also heute schon der zitierte Vers. Die Situation für das Volk Gottes ist schwierig. Es spürt den Zorn Gottes gegen sich – obwohl es zu ihm betet. Es erlebt die Bedrohung durch Feinde und bittet Gott um seinen Schutz.
Der zitierte Vers beschreibt dabei auch den Abstand, der zu Gott entstanden ist: Gott mit seinen himmlischen Heeren ist weit weg und das Volk hat sich noch weiter weg bewegt. In der Fremde sucht es wieder die Heimat, das Geborgensein, den Schutz, die Entfaltungsmöglichkeiten für das Leben.
Das wird möglich, wenn Gottes Angesicht leuchtet. Gott möge sich wieder umdrehen und dem Volk zuwenden. Dann wird es hell, dann wird es warm. Die Menschen erfahren die Hilfe Gottes, seinen Beistand und dass Gott neues Leben schenkt (Vers 19).
Heimzukehren, dazu sind auch wir eingeladen in diesem Advent – hin zum Licht, das immer heller scheint, bis an Weihnachten die himmlischen Heerscharen Gott loben: «Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens» (Lukas 2, 14)
Bettina Lukoschus, Pfarrerin