Im Erzgebirge, im Osten Deutschlands, hat sich ein besonderer Adventsbrauch erhalten. In vielen Fenstern, aber auch auf manchen öffentlichen Plätzen leuchten am Abend sogenannte Schwibbögen. Die Tradition wurde von den Bergwerksarbeitern gegründet und weitergegeben. Der Bogen gibt mit seinen Kerzen ein wenig Licht in einer Zeit, in der die Arbeiter oft ausser am Sonntag nie Tageslicht sahen. Geschmückt sind die Bögen meist mit Motiven des Brauchtums der Gegend (manchmal auch mit Kitsch). Christliche Motive sind selten. Aber der Hunger nach Licht ist ja auch kein spezifisch christliches Phänomen.
Michael Rahn, Pfarrer
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