Und Gott erschuf das Menschenwesen nach seinem Bild,
nach dem Bild Gottes schuf er es,
männlich und weiblich schuf er sie. (Genesis 1,27)
Manchmal packt mich der Gwunder, was Menschen so beschäftigt, mit denen ich wenig direkten Kontakt pflege. Dann öffne ich in meinem Compi die «Blick»-Seite, lese die häufig sehr gut recherchierten Artikel und dann vor allem die Kommentare, die andere Lesende dazu verfasst haben – für mich in der Regel eine heilsam ernüchternde Lektüre.
Kürzlich bin ich auf einen Beitrag zu der «Bachelor»-Serie gestossen, die gegenwärtig offenbar gewisse fernsehende Gemüter beschäftigt. Darin ist ein bärtiger junger Mann zu sehen, der seinen sorgfältig trainierten, dem gängigen Schönheitsideal optimal angepasst Körper präsentiert und mit Hundeblick und sanft-schmelzender Stimme unsägliche Plattitüden zum Besten gibt. Umschwärmt wird er von jungen Frauen, deren Auftreten und Aussehen wirken, als wären sie einem computergenerierten Animationsfilm entsprungen.
Was für ein Gott ist es, fragte ich mich, dessen Abbild uns hier begegnet?
Wer finden will, muss sich von Bildern trennen,
die ihm erklären wollen, wie Gott ist.
(Georg Schmid, Kirchengesangbuch Nr. 429)
Hansueli Hauenstein