Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer grossen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. (Lukas-Evangelium 6, 17-18a)
Ist das nicht der geheime Wunsch von Pfarrpersonen und Kirchenpflegen: Scharen von Menschen, die zu den Gottesdiensten kommen? Ich habe den Verdacht, dass wir zu zwei Denkfehlern neigen, wenn wir solche Sätze lesen und mit unserer heutigen Situation vergleichen. Erstens gibt es auch über Jesus Berichte, dass er abgelehnt wird. Und zweitens sind wir nicht Jesus.
Oder machen wir es uns umgekehrt zu einfach, wenn wir sagen, dass wir an sein Vorbild sowieso nie heranreichen werden?
Ewiger und guter Gott,
hilf uns, uns selbst zu erkennen, mit unseren Grenzen, aber auch mit unseren Möglichkeiten,
lass uns weder zu gross noch zu klein von uns und unseren Mitmenschen zu denken.
Amen
Brigitta Josef, Pfarrerin