Ich sank hinunter zu der Berge Gründen, der Erde Riegel schlossen sich hinter mir ewiglich. Aber du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, HERR, mein Gott! (Jona 2,7)
Dieser Vers stammt aus dem Gebet, das Jona im Bauch des Wals betet. Das kleine Buch Jona wird am Versöhnungstag, der heute von Jüdinnen und Juden begangen wird, gelesen.
Der Prophet Jona bekommt von Gott den Auftrag, nach Ninive zu reisen und dort die Bewohner zur Umkehr und Busse zu reufen. Aber Jona entzieht sich und macht sich in die entgegengesetzte Richtung auf. Das Schiff gerät in einen Sturm und Jona wird von einem Wal verschluckt. Und von diesem an Land gespieen. Und dann nimmt Jona seinen Auftrag an und geht nach Ninive.
Jom Kippur ist der Tag, an dem die Jüdinnen und Juden ihre Beziehung zu Gott prüfen, denn nach jüdischer Auffassung muss jede Generation ihre Beziehung zu Gott neu finden. Die geschieht vor allem am Versöhnungstag.
Am Anfang des Jahres, das vor einer Woche gefeiert wurde, werden die Weichen also neu gestellt – für die kommenden Tage des Jahres: Höre ich auf Gott und was er für mein Leben will? Es gilt, alle Sinne zu schärfen.
Bettina Lukoschus, Pfarrerin