Weiter liess der HERR den Israeliten durch Mose ausrichten: Der 1. Tag des 7. Monats soll ein Ruhetag für euch sein, an dem ihr euch mir zu Ehren versammelt. Zur Erinnerung daran sollen die Posaunen laut geblasen werden. Lasst an diesem Tag alle gewöhnliche Arbeit ruhen und bringt mir, dem HERRN, eure Opfer auf dem Altar dar! (3. Mose 23, 24-25)
«Zu einem guten Jahr mögest du (in das Buch des Lebens) eingeschrieben sein!» – so lautet der Neujahrswunsch im Judentum, und zwar ganz aktuell, denn das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schanah (Kopf/Gipfel des Jahres) wurde in diesem Jahr vom 6. bis gestern 8. September gefeiert.
Aber nicht nicht mit sylvestriger Partylaune. Vielmehr ist es ein Fest der Rückschau und sogar der Umkehr. So wird er auch «Tag des Lärmblasens» genannt: in der Synagoge ertönt der «trötige» Ruf des Widderhorns, das einen zur Erfüllung der moralischen Pflichten mahnt.
Vielleicht wäre es eine Anregung auch für uns über Vergangenes, das durchaus Potential zur Verbesserung hätte, nachzudenken, wenn wir einander in 114 Tagen einen «Guten Rutsch» wünschen, mit anderen Worten einen guten «Rosch», also Anfang des neuen Jahres!
Bettina Lukoschus, Pfarrerin