Aber wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird nie wieder Durst haben. Denn das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer Quelle: Ihr Wasser fliesst und fliesst – bis ins ewige Leben. (Johannes-Evangelium 4,14)
Diesen Satz sagt Jesus am Ende einer Begegnung mit einer Samaritanerin am Jakobsbrunnen. Es geht bei ihrem Gespräch um Wasser: Brunnenwasser und das Wasser, das Jesus geben will.
Ganz überraschend bringt Jesus hier das Wasser und die Zeit zusammen – in dem Sinne, dass beides über die Eigenschaft verfügt, zu fliessen. Das Wasser fliesst – und die Zeit … fliesst! Keinen Moment lang bleibt weder das eine noch die andere stehen!
«Die Zeit reinigt, sie besänftigt; ihr Fliessen erweckt im Menschen das Gefühl, dass es auf ein Ziel zugeht: die Zeit ist hoffnungsträchtig», so sagt es der jüdische Gelehrte Friedrich Weinreb.
Gedanken, denen wir nachsinnen können, wenn wir dem fliessenden Wasser der Reuss zuschauen – es fliesst weiter in die Aare, dann in den Rhein und schliesslich ins Meer – und damit in die Ewigkeit?
Bettina Lukoschus, Pfarrerin