Da sagt Jesus zu Petrus: Steck dein Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen. (Matthäus 26,52)
Ein modernes Waffensystem aus selbstlenkenden Geschossen wird in Militärkreisen als «Fire-and-Forget» bezeichnet. Ein Schütze löst den Flug aus. Danach lenkt sich die Waffe selber ins Ziel. Menschliches Eingreifen ist weder nötig noch möglich, und damit löst sich auch die Frage der Verantwortung.
Da der Lenkflugkörper autonom handelt, kann er vergessen werden, nachdem er ausgelöst wurde. Vergessen sind dann auch die Leben, die er vernichten wird, und die Hand, die ihn auf den Weg gebracht hat. Sie kann das «Schwert» ja sowieso nicht mehr «an seinen Ort stecken».
«Fire-and-Forget»: das scheint seit Jahrtausenden das Motto des Krieges zu sein. Vergessen wird dann auch, dass der einzige Zweck von sogenanntem Kriegsmaterial das Töten ist, egal ob es sich um Schwerter, Sturmgewehre oder Kampfflugzeuge handelt.
Dieses Töten lässt sich offensichtlich vergessen, verdrängen, verstecken. Das Sterben nicht.
Herr, erbarm, erbarme dich / deiner blutbefleckten Erde;
unsre Seele sehnet sich, / dass du sprichst ein neues «Werde!».
Send uns Kraft und Zuversicht, / die der Waffen Joch zerbricht.
(Kirchengesangbuch Nr. 518)
Hansueli Hauenstein, Pfarrer