Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. (Jesaja 11, 7-9)
Diese Verse handeln von einer neuen, gerechten Welt unter der Leitung eines besonderen Menschen: des Messias, des Gesandten Gottes. Und gerade das Bild wo Raubtiere und Grasfresser, Mensch und Tier friedlich miteinander leben, spricht sehr an.
Aber dieser Gedanke taucht auch in der Geschichte der Christenheit immer wieder auf, nicht zuletzt in den Geschichten über die damaligen Vorbilder, die Heiligen. So ist der heilige Franziskus bekannt für sein gutes Verhältnis zu Tieren. Aber auch vom heiligen Gallus wird folgendes erzählt.
Gallus suchte einen Ort in der Einsamkeit um sich eine Hütte zu bauen. Da kam ein Bär, wohl von seinem Essen angelockt. Gallus redete mit ihm und trug ihm auf, ein Stück Holz für das Feuer zu holen. Der Bär machte das brav und Gallus gab ihm im Austausch einen Laib Brot.
Gott,
Du bist Schöpfer der unbelebten und der belebten Welt,
von Pflanzen, Tieren und Menschen.
Lass auch uns etwas von diesem Miteinander leben und erleben.
Brigitta Josef, Pfarrerin