Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen. (Matthäus-Evangelium 5, 37)
Klare Ansage, könnte man meinen. Dezidiert, das heisst: entschieden auftreten. Dann weiss das Gegenüber woran es ist. Und das macht das Miteinander angenehm, weil die Linien gezogen sind: das geht – und das geht nicht.
Eigentlich redet hier Jesus vom Schwören, dass man eben nicht schwören soll, «weder beim Himmel, … noch bei der Erde, … noch bei Jerusalem, … noch beim eigenen Haupt». Denn Schwören hat mit Glaubwürdigkeit zu tun, nach dem Motto: «Sonst könnte es schon mal sein, dass ich nicht ganz die Wahrheit sage, aber diesmal 100%! Ich schwöre bei …!»
Jesus sagt aber: immer Klartext reden, in jeder Situation und jeder Person gegenüber.
Aber eigentlich bin ich auf dieses Bibelwort gekommen durch die Kolumne «Krogerus & Tschäppeler» im Tages-Anzeiger Magazin: «Ja sagen macht glücklich. Oder doch nicht?»
Da heisst es: «Ja sagen macht glücklich. Denn wenn wir ja sagen, öffnen wir uns für neue Möglichkeiten. Wir lassen mehr zu. Wir probieren mehr aus. Wir machen mehr gute Erfahrungen …» Und: «Ein unterschätzter Aspekt des Ja-Sagens: Wenn wir zusagen, haben wir etwas vor. Und eine Studie konnte nachweisen, dass sich besonders jene Menschen glücklich schätzen, die beschäftigt sind.»
Diese Gedanken gefallen mir. Aber im nächsten Tagi-Magi am nächsten Samstag werden wir über die Vorteile des Nein-Sagens lesen.
Bettina Lukoschus, Pfarrerin