Fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, du armer Haufe Israel. Ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels. (Jesaja 41,14)
«Die Erlösung ist nahe», so titelt der Tages-Anzeiger von heute den letzten Absatz des Artikels «Die schönsten Impfzentren» und beschreibt dann die Kirche St. Jakob in Zürich, in der eben ein Impfzentrum eingerichtet ist. «Mit dem Klemmbrett setzt man sich in die Bänke und weiss, jetzt ist die Erlösung nahe. … Ein letzter Blick zum Altar, und dann kommt die Nadel. Danach sitzt man 15 Minuten andächtig im Kirchenschiff und ist erleichtert.»
Dieses Gefühl der Erleichterung und auch das Gefühl der Sicherheit, das sich nach und nach einstellt, kenne ich auch – obwohl ich nicht in einer Kirche sondern in der pflegimuri geimpft wurde. Vielleicht sogar «erlöst». Ja, so kann man’s sagen. Ich bewege mich freier, bin (jedenfalls zu 94%) gefeit und freue mich an der diesbezüglichen Leichtigkeit.
Die Sorgen des «armen Haufen Israel» waren anders gelagert, aber ebenso existentiell. Bedrängt und bedroht von fremden Mächten erlebten sie jedoch Gott als ihren Erlöser, der sie in die Freiheit führte.
Bettina Lukoschus, Pfarrerin