Wie soll es denn nun sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand. (1. Korintherbrief 14, 15)
Paulus hat hier nichts gegen das Beten in Zungen (darum geht es in diesem Zusammenhang beim «Beten im Geist»), er schätzt es sogar sehr. Aber er sieht auch seine Grenzen. Wenn es nicht übersetzt wird, können die anderen nicht verstehen, was gesagt wird, also (wie es im nächsten Vers heisst) auch nicht ihr «Amen» dazu geben.
Beides soll Platz haben, die innere Ergriffenheit, die nicht immer für alle anderen zugänglich ist, und Frömmigkeit, die auch über den Verstand mit anderen geteilt werden kann.
Gott,
du hast uns als vielseitige Menschen geschaffen,
mit Verstand, Gefühl, und auch Überschwang.
Schenke uns Schwung in unserem Glauben und Leben,
aber auch kluges Nachdenken, wo dies nötig ist.
Amen
Brigitta Josef, Pfarrerin