Denn nichts haben wir in die Welt mitgebracht, so können wir auch nichts aus ihr mitnehmen. Haben wir aber Nahrung und Kleidung, so soll uns das genügen. (1.Timotheusbrief 6, 7-8)
Weltweit leiden zwei Milliarden Menschen an chronischem Nahrungsmangel, auch in den Industrieländern. Wenn ich diese Zahlen sehe, schäme ich mich, wenn ich meinen Teller nicht leer essen kann. Noch schlimmer finde ich, dass in der Schweiz Obst oder Gemüse entsorgt wird, wenn es nicht schön genug ist für die Auslage im Supermarkt. Auch werden viele geniessbare Lebensmittel wegen dem Mindesthaltbarkeitsdatum weggeworfen. Dabei gibt das Datum nur eine Untergrenze für die Haltbarkeit an.
In der Schweiz ist es nicht genug, nur satt und bekleidet zu sein, unser Lebensstandard steigert unsere Erwartungen. Es muss ein neues Auto sein, ein neues Handy, neue Kleidung, weil das was wir haben nicht mehr dem neusten Trend entspricht. Die Industrie produziert in Windes Eile neue Modelle und erzeugt damit ständig neue Nachfrage, die es sonst nicht gäbe. Und derweil sterben irgendwo auf unserem Planeten Menschen, weil es für sie nicht genug zu Essen gibt. Fällt uns wirklich kein besseres Lebensziel ein, als unsere Rolle als Konsumenten zu optimieren? Haben wir als Christen unsere Tugenden vergessen? Die Mässigung gilt als eine der vier christlichen Tugenden. Damit ist gemeint, zu wissen, wann es zu viel des Guten ist.
Gott, lehre uns Mässigung!
Anna Hemme-Unger