Für alles gibt es eine Stunde, und Zeit gibt es für jedes Vorhaben unter dem Himmel:
Zeit zum Gebären und Zeit zum Sterben,
Zeit zum Pflanzen und Zeit zum Ausreissen des Gepflanzten,
Zeit zum Töten und Zeit zum Heilen,
Zeit zum Einreissen und Zeit zum Aufbauen,
Zeit zum Weinen und Zeit zum Lachen,
Zeit des Klagens und Zeit des Tanzens,
Zeit, Steine zu werfen, und Zeit, Steine zu sammeln,
Zeit, sich zu umarmen, und Zeit, sich aus der Umarmung zu lösen,
Zeit zum Suchen und Zeit zum Verlieren,
Zeit zum Bewahren und Zeit zum Wegwerfen,
Zeit zum Zerreissen und Zeit zum Nähen,
Zeit zum Schweigen und Zeit zum Reden,
Zeit zum Lieben und Zeit zum Hassen,
Zeit des Kriegs und Zeit des Friedens.
Welchen Gewinn hat, wer etwas tut, davon, dass er sich abmüht?
Gott hat alles schön gemacht.
Ich sah, was Gott den Menschen zu tun überlassen hat.
Alles hat er so gemacht, dass es schön ist zu seiner Zeit.
Auch die ferne Zeit hat er den Menschen ins Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk, das Gott gemacht hat, nicht von Anfang bis Ende begreifen kann.
Ich erkannte, dass sie nichts Besseres zustande bringen, als sich zu freuen und Gutes zu tun im Leben.
Und wenn irgendein Mensch bei all seiner Mühe isst und trinkt und Gutes geniesst, ist auch dies ein Geschenk Gottes.
(Das Buch Kohelet 3, 1-13)
Das Buch Kohelet im Alten Testament hat mich stark beeindruckt. Es gehört zur Weisheitsliteratur. In dem Buch gibt es ein Gedicht „das Gedicht der Zeit“, ein Auszug davon ist oben abgedruckt. Meine eigene kleine Ergänzung zum Thema lautet heute „Alles hat seine Zeit, Zeit des Winters und Zeit des Schnees“. Endlich ist der Winter angebrochen, solange habe ich auf diese Zeit gewartet und dachte mir, dass es nie mehr so schön schneien wird, wie es für den Winter eigentlich bestimmt wäre….
Danke, Gott, für die Zeit!
Anna Hemme-Unger