Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott stammt, damit wir das erkennen, was uns von Gott geschenkt worden ist. (1. Korinther 2,12)
Geist der Welt – Geist aus Gott. Ist der Unterschied wirklich so gross, wie der Apostel Paulus hier schreibt? Gibt es wirklich nur entweder – oder, keine Kompromisse? Den grössten Kompromiss hat Gott selber gemacht. An Weihnachten haben wir gefeiert, dass Gott in einem Säugling in diese Welt gekommen ist. Gott hat sich im Menschen Jesus an diese Welt gebunden.
Aber: Gott und die Welt sind nicht dasselbe. Glaube geht weit über das hinaus, was in dieser Welt als vernünftig und normal gilt. Der «Himmel» ist Gegenwelt und Hoffnungsort jenseits aller irdischen Hoffnungsorte zugleich. Und der Widerspruch von alttestamentlichen Profeten, von Jesus, von späteren Theologen gegen das Gebaren von Mächtigen ist aus der Bibel und der christlichen Geschichte nicht wegzudenken.
Herauszufinden, wo nun welcher Geist herrscht, ist allerdings häufig gar nicht so einfach. Und so lange wir Menschen sind, sind in uns Welt und Gott vereinigt.
Guter Gott
Hilf mir,
deinen Geist zu erkennen,
auf deinen Geist zu hören,
deinem Geist zu folgen.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer