Wo ist der neugeborene König? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. (Matthäus-Evangelium 2, 2)
«Die Heiligen Drei Könige hatten nur ein Gerücht, um sich daran zu halten – aber es bewegte sie, die weite Reise zu machen. Die Schriftgelehrten wussten es eigentlich besser, aber es bewegte sie nicht.» Sören Kierkegaard
Ja, die Weisen aus dem Morgenland haben eine weite Reise unternommen, und wenn wir den Iran als Herkunftsland annehmen, dann wären es, sagen wir von Isfahan aus, an die 2’000 km, für die man im Schritttempo 400 Stunden benötigen würde. Im Iran jedenfalls kannte man sich aus in der Sterndeuterei, wusste man, was Sternenkonstellationen zu bedeuten hatten.
Die Schriftgelehrten waren vor Ort und kannten sich in den Schriften der Bibel aus und hätten eigentlich auch die Hinweise der Propheten deuten können. Aber das alte Sprichwort: Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande, scheint sich einmal mehr zu bewahrheiten. Denn es geht letztendlich um die Macht, an die sich Herodes klammert.
Wir dagegen tun gut daran, in die Fussstapfen der Könige zu treten und uns auf den Weg zu machen – hin zum Kind in der Krippe, dem neugeborenen König.
Bettina Lukoschus, Pfarrerin