Werft also eure Zuversicht nicht weg – sie hat grossen Lohn!
(Hebräerbrief 10,35)
Manchmal kommt einem die Zuversicht einfach abhanden. Man weiss nicht, wann und wo genau, doch plötzlich ist sie weg. Man ist bedrückt, sieht kein Licht mehr am Horizont. Wo vor wenigen Wochen noch Aufbruchstimmung lachte, herrscht nun grau in grau.
Manchmal aber – so scheint mir – werfen Menschen ihre Zuversicht regelrecht weg. Sie wollen gar nicht mehr positiv in die Zukunft schauen. Sie wollen schwarz sehen. Sie beschäftigen sich lieber mit dem gegenwärtigen Elend als mit der Zukunft.
Der Verfasser des Hebräerbriefes meint in erster Linie die Zuversicht des Glaubens. Er meint die Zuversicht, dereinst das Leben ganz bei Gott zu verbringen. Doch mir scheint, diese Zuversicht beschränke sich nicht auf die ferne Zukunft. Sie wirkt schon jetzt. Das Vertrauen, dass Gott mich nicht loslässt, hilft, positiv in die Zukunft zu schauen, auch wenn diese vielleicht grau aussieht. Halten wir es fest!
Guter Gott
Hilf mir, die Zuversicht nicht zu verlieren.
Gib mir die Augen, hinter dem Grau dein Licht zu sehen.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer