Weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder.
(Matthäus 25,25)
… sagt der dritte Diener im Gleichnis. Er hat Angst gehabt, etwas Falsches zu tun. Das ist sehr menschlich. Und aus dieser Angst ist der Diener den vermeintlich sicheren Weg gegangen: er hat nichts getan – ausser das zu verstecken, was ihm anvertraut war. Aber am Schluss stellt sich diese Entscheidung als falsch heraus.
Zu viel Angst ist kein guter Ratgeber. Dass der Diener nur auf die Angst hört, führt hier genau zu dem Ergebnis, vor dem er sich gefürchtet hat, konkret wird er bestraft.
Ich erlebe etwas Ähnliches im Zusammenhang mit einem Verein, bei dem sich die Frage stellt, wie es weitergehen soll. Da gibt es Stimmen, die bei jeder möglichen Änderung einen Haken finden. Aber beim Bewährten, Sicheren zu bleiben, birgt das Risiko, dass der Verein bald nicht mehr existiert und sich dann nicht mehr für das einsetzen kann, wofür er gegründet wurde. Würde nicht genau das die ursprüngliche Idee verraten?
Grosser Gott,
manchmal fühlen wir uns klein und fürchten vor jeder Veränderung und jedem Risiko.
Lass uns unterscheiden zwischen angemessener Vorsicht und übertriebener Angst.
Gib uns den Mut, auch einmal etwas zu wagen.
Brigitta Josef, Pfarrerin