Achtet nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt: nicht als Toren, sondern als Weise! (Epheserbrief 5, 15).
Die zweite Welle der Pandemie hat uns stark getroffen. Ich möchte zu dem heutigen „Wort zum Tag“ eine kurze Zusammenfassung der Geschichte der Spanischen Grippe einbringen.
Diese Pandemie hat die Welt im Jahr 1918 stark erschüttert.
Über Infizierte in Spanien wurde erstmals weithin berichtet, und diesem Umstand verdankt die Krankheit ihren Namen.
Doch die Zahl der Opfer unterscheidet sich mitunter drastisch von Ort zu Ort. In den USA lässt die Stadt Philadelphia trotz Warnungen eine grosse Parade stattfinden. Rund 200‘000 Schaulustige drängen sich auf engem Raum am Strassenrand. Nach drei Tagen sind alle Krankenhäuser überfüllt, binnen einer Woche etwa 45‘000 Bürger infiziert. Keine amerikanische Metropole trifft die Pandemie so schwer wie Philadelphia. Nach sechs Wochen sind dort mehr als 12‘000 Menschen tot. In der Stadt St. Louis reagieren die Behörden frühzeitig. Bereits vor dem ersten registrierten Fall warnen sie vor der Gefahr durch Menschenmengen. Sie sagen ihre Parade ab, schliessen bald Schulen, Kinos, verbieten öffentliche Versammlungen. So schnellt die Zahl der Infektionen nicht schlagartig in die Höhe. Daher können die Krankenhäuser die Menge der Patienten besser bewältigen. Die maximale Sterberate ist achtmal niedriger als in Philadelphia. Und am Ende verzeichnet St. Louis nicht mehr als 700 Tote.
Die Geschichte hat gezeigt, dass die frühzeitigen Vorsichtsmassnahmen Menschenleben retten können!
Die Pandemie zählt zu den verheerendsten der Geschichte. Bis zu 50 Millionen Menschen sind in den Jahren 1918 und 1919 gestorben. Und sie verlief in 3 Wellen, wobei die zweite die heftigste war. Wir sind am Beginn der zweiten Corona-Welle und uns steht ein schwieriger Winter bevor.
Gott, ich bitte Dich um Ausdauer und Einsicht.
Amen.
Anna Hemme-Unger