Heile mich, HERR, so bin ich geheilt,
hilf mir, so ist mir geholfen;
ja mein Lobpreis bist du.
(Jeremia 17,14)
Schön, wenn man so zuversichtlich sein kann. Schön, wenn der Glaube so gross ist. Der Prophet Jeremia scheint gar nicht an die Möglichkeit zu denken, dass Gott nicht helfen könnte. Obwohl – er hatte reichlich Gelegenheit an Gott Irre zu werden. Wer durch sein Buch in der Bibel blättert, merkt: da leidet jemand; an seinem Auftrag, an seinen Gegnern, auch an Gott.
Und dann so ein Satz – das pure Vertrauen. Er erinnert mich daran, mein Vertrauen auf Gott nicht vorschnell wegzuwerfen. Wenn Ansteckungszahlen durch die Decke schiessen und ein neuer Lockdown droht. Wenn Pläne zerbröseln und die Ungewissheit grösser wird.
«Heile mich, HERR.» Dieser Wunsch umfasst beim Propheten viel mehr als die körperliche Gesundheit. Es geht um sein Ganzes. Möge dieses Ganze heil bleiben und heil werden bei Ihnen und Ihren Liebsten und bei allen Menschen auf dieser Erde.
Lass mich nicht fallen, guter Gott.
Mache du mein Leben immer wieder neu.
Amen.
Michael Rahn, Pfarrer