Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren. (Philipperbrief 4, 7).
Und der Friede Gottes ist höher als alle Vernunft, wie soll ich diesen Satz verstehen?
Der deutsche Philosoph Immanuel Kant hat in seiner Arbeit „Kritik der reinen Vernunft“ Folgendes erläutert: „Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: dass sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann; denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann; denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft„.
Auch meint Kant, dass jeder Gottesbeweis mit unserem Denkvermögen scheitern muss. Unser Verständnis bezieht sich immer auf das, was in Raum und Zeit erfahrbar ist, also nie auf Gott.
Da bin ich nicht einverstanden, was Herr Kant schreibt. Ich denke, durch persönliche Erfahrung kann man die Frage für sich selber beantworten.
Aber auch hier meint Kant, wenn die Existenz Gottes mit Inhalt gefüllt werden soll, müssen wir auf ein anderes Gebiet menschlicher Erkenntnis als die Erfahrung ausweichen. Und das wäre die Moral.
Letze Woche in der Uni habe ich die Meinung mehrerer Philosophen kennen gelernt, welche Kritik an der Existenz Gottes geübt haben. Einer der wichtigsten Kritiker, Immanuel Kant, hat aber auch Folgendes geschrieben: „Es müsse Gott geben, sonst wäre meine Verfasstheit als moralisches Wesen sinnlos“.
Ich danke Dir, dass Du da bist.
Amen.
Anna Hemme-Unger