Als seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und konnten mit ihm kein gutes Wort mehr reden. (1. Mose 37, 4)
Dieser Satz könnte wohl aus jeder Zeitepoche stammen. Aber er stammt aus einer Geschichte, die zur Zeit der Pharaonen spielt.
Je länger ich über diese Erzählung von Josef und seinen Brüdern nachdenke, desto mehr Facetten zeigen sich. Es gibt nicht eindeutig gut und böse, auch wenn zuerst dieser Eindruck entsteht. Eifersucht, weil die Eltern nicht alle Geschwister gleich lieben, macht in vielen Familien das Zusammenleben schwer. Manchmal ist es nachvollziehbar, wieso das eine Kind ein Lieblingskind ist, manchmal auch nicht. Und unabhängig davon brauchen alle Kinder Liebe um sich entfalten zu können.
So haben diese alten Geschichten ganz aktuelle Seiten. Und sie machen uns Mut für unsere je eigenen Lebensgeschichten. Gott möchte auch uns begleiten und uns Kraft geben.
Gott,
wir dürfen Dich Vater und Mutter nennen.
Dabei denken wir an Eltern, die alle Kinder lieben und keines dem anderen vorziehen.
Lass Du uns Geborgenheit in Dir erfahren.
Hilf uns, einander zuzuhören und Konflikte friedlich zu lösen. Amen
Brigitta Josef, Pfarrerin